Einar Gerhardsen

norwegischer Politiker; Vorsitzender der Arbeiterpartei; Ministerpräsident 1945-1951, 1955-1963 und 1963-1965; Bürgermeister von Oslo

* 10. Mai 1897 Oslo

† 19. September 1987 Oslo

Wirken

Einar Henry Gerhardsen war der Sohn eines politisch stark interessierten und in der Sozialistischen Partei engagierten Arbeiters. Auch G. erhielt bereits mit 18 Jahren seinen ersten Vertrauensposten in der Arbeiterjugendbewegung und wurde in jungen Jahren ihr Vorsitzender. Beruflich begann G. als Laufbursche, dann war er von 1914-22 Straßenarbeiter bei der Stadtverwaltung Oslo. 1919 wurde er Vorsitzender der Straßenarbeitergewerkschaft, 1920 Sekretär im Verband der norwegischen Gemeindearbeiter, 1922 Sekretär der norwegischen Arbeiterpartei, in der er allmählich eine einflußreiche Stellung einnahm. Von 1925-35 war er Parteisekretär in Oslo, nachdem er aus dem Vorstand des obenerwähnten Jugendverbands ausgeschieden war. Die Arbeiterpartei nahm in diesen Jahren einen steilen Aufstieg und stellte 1928 erstmals die Regierung in Norwegen. Im gleichen Jahr erhielt er das deutsche Konrad-Mohr-Stipendium für ein Studium des Sozialismus, ging zunächst nach Köln und besuchte auch das Ruhrgebiet. Dann hielt er sich drei Monate in Wien auf, wo er neben dem sozialistischen Studium sein Interesse für Lyrik entdeckte. Von 1935-45 war er Generalsekretär und zweiter Vorsitzender der Arbeiterpartei, gleichzeitig Mitglied des Stadtrats von Oslo.

Kurz vor dem deutschen Einfall in Norwegen war G. ...